Historisches Schaufenster des Heimatvereins Glane
 © Foto-Archiv des Heimatvereins Glane bearbeitet von U. Grzonka

250 Jahre Glaner Markt   (Marktrecht seit 1764*)


Als die Trommler im Jahr 2014 den Glaner Markt "antrommeln", gab es ein besonderes Jubiläum zu feiern 

*  1764  *

Vor 250 Jahren erwarb das damals kleine und unbedeutende Kirchspiel  Glane das Marktrecht


Dieses Marktrecht eröffnete den Glanern fortan die Möglichkeit, am Handel und am Wirtschaftsleben der damaligen Zeit teilzuhaben. Das bedeutete für den kleinen
Ort nach den Entbehrungen durch den siebenjährigen Deutschen Krieg (-1763) die Hoffnung auf wirtschaftlichen Aufschwung.

Erwähnenswert ist noch, dass Iburg das Privileg einen Markt zu halten, erst 5 Jahre später erwarb.

Vor diesem historischen Hintergrund ist zu verstehen, dass die Glaner Bürger auf Ihren Markt besonders stolz waren und in alter Tradition jedes Jahr diesen Markt mit einem urtypischen Umzug beginnen, der von der "Marktkommission" angeführt und von den Trommlern begleitet wird.

Traditionell setzt sich die Marktkommission aus dem Gemeindevorsteher und seinem Stellvertreter zusammen.
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Das rechte Bild aus dem Jahr 1951 zeigt vorneweg den stellvertretenden Samtvorsteher Mathias Averbeck mit einer Breitlanze, dem sogenannten "Peek". Dahinter schreitet der Samtvorsteher Josef Stratemeyer mit der roten Dorffahne. Dahinter gehen die Trommler mit ihren historischen Landsknechttrommeln.


Mit Peek und Dorffahne geht es durch Glane
... wenn die Trommler den Glaner Markt ankündigen.

Durch kräftiges Schwenken der roten Dorffahne mit der Aufschrift "Einigkeit macht stark 1870" und dem Schlagen der Trommeln wurde dann von den umliegenden Wirtshäusern so mancher Schluck als Wegzehrung eingefordert. Hier auf dem Bild von 1951 wurde der "Labetrunk" gerade beim Wirtshaus Tovar eingenommen.

Bis 1973 fand der Glaner Markt immer Donnerstags statt.

Der Stadtrat Bad Iburg hatte dann die Zusammenlegung der Iburger Kirmes und des Glaner Marktes beschlossen. So wurde am Wochenende 28./29. September 1974 dieses Fest erstmals gemeinsam veranstaltet.

Im Jahr 2014 blickten wir also auch auf
"40 Jahre gemeinsamer (Glaner) Markt"
mit der Stadt Bad Iburg zurück.


Seit 1975 findet der Glaner Markt jedes Jahr
am
vierten Wochenende im August statt.


Das Glaner Marktgeschehen hat sich im Laufe der 250 Jahre stark gewandelt.

Bestimmte früher noch der Handel mit Lebensmitteln, Tieren und Gütern des täglichen Bedarfs das Marktgeschehen, so findet heute rund um die Glaner Kirche eine lautstarke Kirmes mit Trödelmarkt statt.

Die alte Original-Dorffahne von 1870 und der Peek wurden im Jahr 1985 durch Nachbildungen ersetzt, weil Sie über die Jahrzehnte doch sehr gelitten hatten. Die Originalfahne von 1870 befindet sich heute im Heimatmuseum in Averbecks Speicher.


Die wohl älteste noch vorhandene Trommel, mit der der Glaner Markt früher eröffnet wurde, ist im nebenstehenden Foto abgebildet.
Das Traditionsstück befindet sich heute noch in Privatbesitz und wurde eine Zeit lang als Leihgabe im Heimatmuseum Averbecks Speicher ausgestellt. Das genaue Alter dieser Trommel ist nicht bekannt.

Foto von 1951                                                                     Hinter den Trommlern von links:  Willi Hölscher, Franz Vornholt, Heinrich Brinkmann

Das Foto zeigt die drei fleißigen Trommler - links Heinrich Bitter, in der Mitte Clemens Wellenbrock und ganz rechts Heinrich Wacker, der 40 Jahre lang mit seiner Trommel von 1948 bis 1988 die Eröffnung des Glaner Marktes lautstark ankündigte. Seine alte Landsknecht-Trommel war auch das Vorbild für die Trommel, die heute den Glaner Dorfbrunnen ziert. Sein Sohn Josef Wacker (s. nächstes Bild unter der Fahne) hat danach die Trommel von seinem Vater übernommen.
Auch Karl Brinkmann (s. nächstes Bild mit der Trommel rechts) ist nunmehr seit 50 Jahren dieser Tradition treu wurde dafür im Jahre 2014 mit einer Urkunde geehrt.

Bürgermeister Hermann Tovar (links) trägt im Jahr 1997 zum letzten Mal als oberster Vertreter der Stadt Bad Iburg die traditionelle Glaner Dorffahne zum Glaner Markt. Rechts auf dem Bild sein damaliger Stellvertreter Herbert Wiemann mit dem "Peek". Hermann Tovar wurde danach mit Blumen und einer Gedenkurkunde aus dieser Tradition verabschiedet.

Im Jubiläumsjahr 2014 hat Anette Niermann als Bürgermeisterin den Glaner Markt eröffnet. Traditionsbewußt trug sie zu diesem Anlass eine schmucke historische Glaner Festtracht, wie sie vor mehr als 100 Jahren bei den Glaner Frauen noch üblich war.

Zum Gedenken an den Erwerb der Marktrechte im Jahre 1764
schuf der
Osnabrücker Künstler Hans-Gerd Ruwe 
den Glaner Trommler als Bronzeplastik,
der seit 1984 den Dorfbrunnen auf dem Glaner Thieplatz ziert.

Beim Festakt zur Einweihungs des Glaner Trommlerbrunnens hatten sich am 20. Mai 1984 viele Gäste um den neuen Dorfbrunnen versammelt.


Seit 1984 steht der Trommlerbrunnen als Mittelpunkt auf dem Glaner Thieplatz und
 erinnert an die 250 Jahre alten Marktrechte und eine urtypische Glaner Tradition:
Das "Antrommeln" des Glaner Marktes.

Somit hatte auch der Trommler auf dem Dorfbrunnen
 im Jubiläumsjahr 2014 einen runden "Geburtstag":  30 Jahre !


Im Zuge der Thieplatz-Erneuerung Ende 2014 wurde Ruwes Trommlerbrunnen an den Rand des Thieplatzes verlegt,




Von seinem neuen Standort grüßt der Trommler seit März 2015 die Vorbeifahrenden an der Bielefelder Straße.

U.Grzonka 2014_2023
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